Oberösterreichisches Tagblatt, September 1985

... Als Besonderheit wurde Martin L. Fialas „Facilities“, op. 4 als Uraufführung gespielt. Es handelt sich dabei um eine Sonate, die in 8 kleinere Teile aufgebaut ist. Die Bezeichnungen beinhalten alle erdenklichen Gemütsbestimmungen wie langsam-schwermütig, sehr wild und feurig. Ausgangspunkt ist die Tonart e-moll, wohin auch der Weg über schattenhaft geheimnisvolle Synkopen und vogelstimmenähnliche Tonverzerrungen der Flöte wieder zurückführt.
Der in Steyr geborene Martin L. Fiala studiert derzeit am Brucknerkonservatorium Komposition und Violine. In den vergangenen Jahren wurden bereits einige Werke von ihm gebracht und vom Publikum sehr gut aufgenommen. Sein derzeitiger Stil ist abwechslungsreich und anregend, es wird interessant sein, ob dieser Weg auch beibehalten wird. Die beiden Musiker spielten mit viel Animo und einem erstaunlichen Einfühlungsvermögen. Ihr Zusammenspiel erscheint durch äußerste Präzision fugenlos und doch sehr locker, ausschlaggebend dafür ist ihre technische Reife am Instrument ... (hug).