Pressespiegel

Ein junger Steyrer Musiker erntet Anerkennung von Gottfried von Einem

Oberösterreichische Nachrichten, Donnerstag, 28. Juli 1988

Ein junger Steyrer Musiker erntet Anerkennung von Gottfried von Einem - Martin Fiala wandelt auf den Spuren großer Komponisten
(OÖN-bs). Dass das Kulturland Österreich in Zukunft nicht auf talentierte Künstler verzichten muss, beweist der junge Steyrer Musiker und Komponist Martin Fiala. Bereits vor zwei Jahren konnte der 24jährige beim „Ersten Österreichischen Jugendpreis“ einen Sonderpreis einheimsen. Auch heuer hat sich Fiala wieder mit zwei Kompositionen an dem Bewerb beteiligt. Die Chancen auf eine neuerliche Auszeichnung stehen gut.
Der Musiker ist im Jahr 1964 in St. Pölten geboren und besuchte in der Zeit von 1975 bis 1981 das Bundesgymnasium in Steyr, ehe er im Musikgymnasium Linz seine Schulbildung mit der Matura abschloss. Neben der Schulausbildung nahm Fiala seit 1969 Instrumentalunterricht, lernte bis 1981 in der Steyrer Musikschule Violine und wechselte dann auf das Bruckner-Konservatorium in Linz. Obwohl Fiala seit dem heurigen Jahr die Lehrbefähigungsprüfung für Violine besitzt, möchte er eine derartige Tätigkeit noch nicht ausüben.
„Vorerst möchte ich meine Studien in Linz und Wien abschließen“, skizziert der 24jährige seine Zukunftspläne. In Linz studiert der begabte Musiker Komposition und Klavier, in Wien Musikwissenschaften. „Unterrichten reizt mich sehr und irgendwann möchte ich auch unterrichten, aber wenn, dann eher im theoretischen Bereich“, steckt er seine Ziele ab.
Dem jungen Mann stehen noch viele andere Wege offen. Bereits seit Jahren komponiert er. 1986 nahm er am österreichischen Jugendpreis teil. Der Komponist Gottfried von Einem als Vorsitzender der Jury äußerte sich sehr positiv zum Talent des Musikers. Prompt gewann Fiala den Sonderpreis mit seinem Oratorium „Die letzten sieben Tage“, einem Werk über den Weltuntergang.
Zum 10jährigen Jubiläum des Wettbewerbes komponierte er eine musikalische Auftragsarbeit zur Umrahmung der Festfeier im Wiener Planetarium. Er präsentierte dort sein Werk „Grenzenlos“ für vier elektronische Tasteninstrumente, mit dem er auch heuer wieder am Bewerb teilnimmt. Musikalische Grenzen kennt er keine und bekennt: „Ich möchte mir ein breites Spektrum erwerben.“

Quelle: OÖN Textarchiv 28.07.1988